Musik hören, live. Nicht über Alexa, Spotify oder Amazon Echo. Klassische Musik, kein WUMMS und kein Heavysaurus. Ob das funktioniert? Bei zwei – sagen wir mal: lebhaften – Jungs? Ein Versuch ist es immer wert, oder? Also ging es für uns eines Sonntagsvormittags zum Staatsorchester Rheinische Philharmonie.

Mit dem Slogan „Große Musik für Kleine Gäste“ werden die dortigen Schul- und Familienkonzerte beworben. Altersempfehlung ist ab 5 Jahre. Da die Konzerte ca. 45 Minuten dauern, würde ich dem zustimmen. 

Noch ein paar Fakts vorab: Das Programm lässt sich genauso einfach googlen wie das TV Programm heute. Ihr findet es hier: Staatsorchester Programm. Die Philharmonie Tickets für die Familienkonzerte könnt ihr nur online über Ticketregional ordern. Wir haben 11,75 Euro für einen Erwachsenen und 6 Euro pro Kind bezahlt. Ticketregional nimmt 2 Euro Servicegebühr für jeden Bestellung. (Was mich sehr an das Eventim Monopol, super dargestellt von Jan Böhmermann hier, erinnert …)

Programm gecheckt, Karten gekauft, und jetzt geht’s los: Fast so schön wie die Hamburger Philharmonie und fast so lecker wie ein Kinderriegel: Unsere Koblenzer Philharmonie liegt etwas versteckt (auf Maps findet ihr sie hier), nämlich mitten in der Altstadt von Koblenz. Ziemlich einfach mit dem Rad erreichbar. 

Im ersten Stock befindet sich der Konzertsaal. Jacken können kostenlos im Flur aufgehangen werden. Für deren Verbleib wird jedoch keine Haftung übernommen. Das Ambiente mit Altbaucharme beeindruckt schonmal. Der Konzertsaal an sich ist relativ klein. Treppenförmig können rechts und links die Besucher auf ca. 100 Plätzen sitzen. Wir saßen in der vorletzten Reihe, konnten trotzdem gut sehen … und natürlich hören.

Das von uns besuchte Stück hieß „Käpt’n Kruso – Furioso!“. Besonders gut hat uns das Beiseitesprechen gefallen. Also diese Technik, bei der der Schauspieler ab und zu aus seiner Rolle herausgeschlüpft ist, die 4. Wand durchbrochen hat (wie es im Fachjargon heißt) und mit dem Publikum interagiert hat. So wurde die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum übersprungen und die Kinder mit in das Stück einbezogen. Oder mit Tonis Worten: „Diese Fragen fand ich gut.“ 

Auch die Musik fanden bei den Kids Anklang. Das Quartett aus Blasinstrumenten spielte eingängige Melodien. Mein älterer Sohn (9 Jahre) fand es cool, dass „die live gespielt haben“. Mein jüngerer Sohn (5 Jahre) hat sich weniger für die Instrumente interessiert. 

Zum Schluss unseres Besuchs wurde die Bühne inspiziert. 

Kölner Philharmonie wäre der nächste Step für uns. Oder das Sinfonieorchester besuchen, die bieten spezielle „First Meeting- ein Besuch beim Orchester“.

Mein jüngerer Sohn bleibt erstmal bei WUMMS und Heavysaurus. Find ich total ok, trotzdem weiss er jetzt, dass es auch „andere Musik“ gibt, die nicht aus der Alexa kommt!

Was sagen eure Kids zur klassischen Musik? Welche Tipps habt ihr für Klassikkonzerte mit Kindern? Habt ihr schonmal die Philharmonie als Familie besucht? Schreibt eure Fragen und Erfahrungen gerne in die Kommentare!